Donnerstag, 8. Oktober 2020

Leichtes Fallgewicht für Bayerisches Staatsministerium

Der Freistaat Bayern verfügt über eine Waldfläche von 2,6 Mio. Hektar, das ist fast ein Viertel der gesamten Waldfläche Deutschlands, wobei 56% der Fläche auf private Eigentümer und rund 25% auf Staatswald entfallen. Gut ausgebaute, befestige Forstwege für Schwerlasttransporte sind die Grundlage für eine wirtschaftliche Nutzung und Pflege in der Forstwirtschaft. Um einer Belastung von über 40 Tonnen standzuhalten, wie sie bei der Befahrung der Forstwege mit modernen Forstmaschinen auftreten, muss die Tragfähigkeit des Unterbaus diesen hohen Ansprüchen gerecht werden. Damit diese Voraussetzungen schon beim Bau der Wege berücksichtigt werden, lässt sich die Verdichtungsqualität des Bodens beim Straßen- und Wegebau mit dem dynamischen Lastplattendruckversuch schnell und präzise ermitteln. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in München investiert nun in fünf Leichte Fallgewichtsgeräte TERRATEST 6000 BLE mit Bluetooth-Technologie für den dynamischen Lastplattendruckversuch auf Waldböden und Waldwegen. Alle Fallgewichtsgeräte wurden als Komplettausstattung, also mit mobilem Messsystem CARRELLO, Transportbox MILANO und Feldstandplatte ausgeliefert. Die Vorteile des mobilen Messsystems CARRELLO kommen im Wald besonders zur Geltung, da man oft weite Strecken auch über unbefestigtes Gelände mit dem Gerät zurück legen muss. Aufgabe der Bayerischen Forstverwaltung ist es unter anderem, eine ordnungsgemäße und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder in Bayern sicher zu stellen. Die Instandhaltung und der Neubau von Waldwegen ist dabei ein zentrales Thema, mit dem sich die Bayerische Forstverwaltung zu beschäftigen hat. Bisher wurde die Verdichtungsqualität von den Mitarbeitern größtenteils mit dem statischen Lastplattendruckversuch ermittelt. „Wir möchten mit den neuen Geräten schnell und präzise die vorhandene Tragfähigkeit von Böden als auch die Verdichtungsqualität während der Baumaßnahmen ermitteln“, sagt Jürgen Jobst vom StMELF. „Die Messung mit dem statischen Lastplattendruckversuch nimmt viel Zeit in Anspruch und jedes mal ist ein Gegengewicht für die Versuchsdurchführung notwendig“, so Jobst weiter. Ein Leichtes Fallgewicht eignet sich für grob- und gemischtkernige Böden bis zu einer Korngröße von 63 mm. Um die Geräte auch vollumfänglich nutzen zu können wurde vom Hersteller eine Geräteschulung mit den Nutzern der fünf Fallgewichtsgeräte im Walderlebniszentrum Regensburg durchgeführt. „Wir haben sowohl die Tragfähigkeit des vorhandenen Waldbodens gemessen als auch die Verdichtungsqualität der Waldwege“, sagt Falko Weiss, Vertriebsleiter bei TERRATEST Berlin. Dabei wurden den Nutzern auch demonstriert, wie man durch weitere Belastungsschläge mit dem Leichten Fallgewichtsgerät Verdichtungsreserven und Nachverdichtungsmöglichkeiten aufdecken kann. Nach der Messung werden 15 Stöße auf exakt derselben Stelle ausgeführt, auf der vorher die Messung durchgeführt wurde. Nach diesen 15 Stößen wird anschließend genau an derselben Stelle eine zweite Messung durchgeführt. Ist das Messergebnis der zweiten Messung erheblich höher als das Messergebnis der ersten Messung, kann der Boden nachverdichtet werden. Dies ist ein weiterer unschlagbarer Vorteil des handlichen Messgerätes. Besonders wichtig ist es auch, den gewachsenen Boden nach dem Auskoffern quasi das Planum zu messen, um beurteilen zu können, ob der Untergrund ausreichend tragfähig ist. In der Regel sollte man hier bereits einen Wert von 25 MN/m2 erreichen. Anschließend wurde auch die im Lieferumfang enthaltene PC-Software erklärt, so dass die Messungen im Nachhinein ausgewertet werden können. Mit dem integrierten GPS-System kann jede Messung im Nachhinein mit Datum und Uhrzeit genau der entsprechenden Messstelle zugeordnet werden. Das Prüfprotokoll enthält dann ein Satellitenfoto mit der eingezeichneten Messstelle.

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